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»Was können wir tun?«

fragen wir uns angesichts russischer Raketen und Panzer in der Ukraine. Es herrschen Fassungslosigkeit und Entsetzen darüber, dass der Autokrat Putin alle Konventionen des Völkerrechts ignoriert. Ist der Einmarsch womöglich die Konsequenz eines zu naiven Handelns westlicher Demokraten?

Der Krieg in der Ukraine ist die Konsequenz unseres ökonomischen Handelns. So, wie der jahrelang andauernde Krieg im Jemen, der Krieg im Irak und in der gesamten Region, sowie viele andere permanent stattfindende kriegerische Auseinandersetzungen, geht es letztlich um Macht, um Geschäfte und darum, wer sich wie an den Ressourcen der Menschheit bereichern kann.

Die Plünderung der Bodenschätze
Das deutsche wie das weltweite Establishment bereichern sich an der Plünderung der russischen Bodenschätze. Dazu ist eine kleptokratische Machtelite hilfreich um nicht zu sagen notwendig. Die bürgerlichen Demokratien im Westen, das Bildungsbürgertum, der Geldadel bis hin zu den vermeintlichen Vertretern des Proletariats, dulden seit jeher die Plünderung der Bodenschätze und die Ausbeutung ganzer Völker. Diktaturen sichern uns seit einem halben Jahrhundert billiges Öl für einen fragwürdigen Lebensstil und für gewaltige Profite. Diktatoren sichern die Ausplünderung des afrikanischen Kontinents ab, zum Wohle der Gewinne „westlicher“, und mittlerweile auch chinesischer, Konzerne. Die schrecklichen Konsequenzen für viele hundert Millionen Menschen weltweit sind, zumindest bei uns, für jede Bürgerin und jeden Bürger sehr wohl erkennbar. Doch konsequente Verhaltensänderungen sind praktisch nicht wahrnehmbar.

Der Kern des Problems
Krisen und kriegerische Auseinandersetzungen sind keine bedauerlichen Missgeschicke unserer Wirtschaftsweise. Sie sind kein Unfall sondern der Normalfall einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Sie dienen einer kleinen Elite, Macht, Einfluss und Reichtum zu mehren. Die Krise ist nicht die Ausnahme sondern die Regel: Finanzkrise, Immobilienkrise, Corona-Krise, Wirtschaftskrise, Klimakrise, Börsenkrise. Um deren Ursachen zu beheben gilt es, die Ausplünderung der Ressourcen durch private Oligarchen zu beenden und jedem Individuum einen persönlichen Anteil am Reichtum der Erde zuzugestehen.

Was können wir tun?
Aktuell kommt es darauf an, jedem in Deutschland lebenden Menschen ein angemessenes Energiegeld und einen persönlichen Anteil aus dem Bodenwert-Zuwachs zukommen zu lassen. Auf diese Weise werden steigende Energiepreise und steigende Bodenpreise für alle Menschen erträglich. Der Anstieg der Preise erhöht bei jedem Individuum die Motivation, den eigenen Konsum zu beschränken. Statt der Angst vor steigenden Preisen und Mieten steigt die Motivation, das eigene Verhalten den ökologischen Notwendigkeiten anzupassen. Statt der heute üblichen Subventionierung der Energieverschwendung subventioniert die Gesellschaft so jedwede Art der Energieeinsparung und von Wohnraumeinsparung.

Die Diktatoren und Oligarchen der Welt leben von unserer Energieverschwendung. Wenn wir diese, für die Welt vorbildhaft, überwinden, ergeben sich in allen Ländern neue Spielräume für die Zivilgesellschaften und für demokratische Strukturen.

 

Weiterlesen:

Der Preis der Lüge oder: die Schatten der Geschichte

Helmut Creutz: Wirtschaftliche Triebkräfte von Rüstung und Krieg

Werner Onken: Militarisierung oder gerechter Frieden – Überlegungen zum Krieg in der Ukraine (pdf, externer Link)

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Zur Langfassung dieses Artikels: »Was können wir tun?«