FAIRCONOMY-Newsletter 91
* Aktuelles von Felix Fuders
* Ankündigung Fairconomy-Herbsttagung und Silvio-Gesell-Preis-Verleihung
* Wohnungskrise in Berlin und Dublin
1. Aktuelles
In der Zeitschrift für Sozialökonomie wurde Johann WaltersRezension von Felix Fuders' „How to Fulfil the UN Sustainability Goals“ (siehe NL 89) veröffentlicht. Außerdem sind dort dieses Jahr zwei neue Aufsätze von Norbert Olah, Thomas Huth und Dirk Löhr erschienen.
In Schuldenbremse aufweichen? Warum die Neuverschuldung unausweichlich ist (Gastwirtschaft der FR) stellt Felix Fuders den Zusammenhang zwischen wachsenden Geldvermögen auf der einen und wachsenden Schulden auf der anderen Seite dar.
In einem Seminar-Video der amerikanischen Silvio Gesell Foundation hat Felix Fuders dargestellt (etwa ab min 37), wie konventionelles (hortbares) Geld einen Wachstumsdruck auf die Wirtschaft ausübt.
2. Termine
Samstag, 06. Juli, Oranienburg: „Das eigene Wohl verpackt im Wohle der Menschheit.“ - Silvio Gesell, Erich Mühsam und Eden. Vortrag von Dr. Siegbert Wolf (11:30 Uhr). Der Vortrag findet im Rahmen einer Tagung statt und auch für Teile der Tagung soll man sich bis zum 30. Juni dort anmelden!
1. – 3. November, Wuppertal: Fairconomy-Herbsttagung in der Silvio-Gesell-Tagungsstätte u.a. mit Beiträgen von Dr. Max Danzmann (Digitaler Euro), Tobias Hille (Kryptowährungen), Prof. Dr. Franz Schneider (Fairconomy, Vollgeld und MMT als Bausteine einer Geldreform) und Prof. Dr. Dirk Löhr (Energiepolitik). Aktualisierte Details und Anmeldung bald bei der Stiftung Geld und Boden
23. November: Verleihung des ersten Silvio-Gesell-Preises durch die INWO an Prof. Willem Buiter.
23.5. - 25.5.2025, Wuppertal: INWO-Mitgliederversammlung in der Silvio-Gesell-Tagungsstätte.
Irrtümer und Änderungen vorbehalten.
3. Interessantes aus Netz und Medien
Der Verein Finanzwende mit Hauptsitz in Berlin hat anlässlich eines Treffens von Finanzunternehmen in der Hauptstadt einige Hintergründe zu diesen ermittelt: „Die Finanzunternehmen erlebten einen regelrechten Boom auf dem Wohnungsmarkt. Alleine zwischen 2007 und 2020 flossen 42 Milliarden Euro für große Wohnungsdeals nach Berlin und ins Umland – ein Sturm ins Betongold. Doch mehr erschwingliche Wohnungen gibt es deshalb nicht. Im Gegenteil, das Geld floss vor allem in den Ankauf bestehender Immobilien.“ (4.6.2024)
In Deal mit Skandalkonzern beleuchtet die Junge Welt ebenfalls die Wohnungs-Politik von Berlin, hier den „Rückkauf“ einiger Wohnungen von Vonovia (29.4.2024).
2000 Euro für eine Einzimmerwohnung betitelt der Spiegel einen Beitrag zur „eskalierenden“ Wohnungskrise in Irland (2.4.2024).
In Die größte Wohlstandsvernichtung in der Geschichte der Bundesrepublik liefert Karsten Montag in den Nachdenkseiten konkrete Zahlen zu Corona-Ausgaben, Ukraine-Hilfen und neuen Aufrüstungs-Ambitionen. Im Verlauf des Artikels kommt eine schöne Balken-Grafik zur Entwicklung der „Kosten für die Bundesschuld“, also des Zinstransfers von der Allgemeinheit zu den Reichen: „Wären die Ausgaben für die Bundesschuld auf dem Niveau von 2021 verblieben, hätte die Bundesregierung in den Jahren 2022 bis 2024 mehr als 80 Milliarden Euro einsparen können.“ (24.6.2024)
Mit Mehr Wachstum und Wohlstand durch Militärausgaben? demontiert Günther Grunert in Makroskop eine Idee von IfW-Chef Moritz Schularick (26.6.2024).
In seinem oft sehr lesenswerten Blog Geld und mehr hat Norbert Häring einen Beitrag über das von der EU geförderte „GNU-Taler“-Projekt geschrieben (2.5.2024).
In Österreich scheinen noch einige Gemeinden auf den Spuren von Wörgl zu wandern - wenn auch nur mit „Bonus“ statt Umlaufsicherung. Wie ein Dorfgeld eine Gemeinde vor dem Sterben bewahrt hat heiß ein Artikel der Wiender Zeitung (3.5.2024).
In Schweden, einem Vorreiterland der bargeldlosen Zahlung, wurden offenbar einige Vorteile des Bargeldes wiederentdeckt (heise online, 5.5.2024).
4. Worte... zum Schluss
Alles in der Natur, was langsamer wächst als der Durchschnitt (der Zinssatz), ist vom Aussterben bedroht.
H. Daly, For the common good: redirecting the economy toward community, the environment, and a sustainable future (1989)
Mit freundlichen Grüßen
Vlado Plaga und Mitstreiter