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FAIRCONOMY-Newsletter 85

INWO-Homepage aktualisiert, Vortrags-Video zu Inflation, Web-Medientipps zu steigenden Zinsen und wachsender Ungleichheit.

Bildschirmfoto INWO.deMobil-Ansicht INWO.de 2022

1. Aktuelles

Im Herbst wurde der INWO-Netzauftritt auf ein neues Layout umgestellt und neu strukturiert: INWO.de

"Wir müssen tun,was wir tun müssen!" - Zur EZB-Pressekonferenz anlässlich der erneuten Leitzinserhöhung am 27. Oktober hat die INWO eine satirische Berichterstattung als Bildgeschichte veröffentlicht.

Die aktuell hohe Inflation beschäftigt die Menschen. Im knapp 40-minütigen Video-Vortrag von der Fairconomy-Herbsttagung beleuchtet der INWO-Vorsitzende Prof. Felix FudersDie Ursache der Inflation und warum Zinserhöhungen kontraproduktiv sind.

Im Fairconomy-Youtube-Kanal gibt es jetzt auch Hörbücher. Bisher sind das Die Wunderinsel Barataria von Silvio Gesell und Das Märchen vom guten Zins von Klaus Willemsen (damals Klaus Popp).

Im INWO-Blog auf INWO.de erscheinen weiterhin regelmäßig Kommentare zur Tagespolitik vor allem aus dem Finanzbereich.

2. Termine

14. Januar 2023, 10.00 - 11.30 Uhr: FAIRCONOMY-Webinar mit Klaus Willemsen: Die Geld- und Bodenordnung in Zeiten weltweiter Dauerkrisen. Zur kostenlosen Anmeldung eine kurze E-Mail an INWO(at)INWO.de schreiben.

01. April 2023 (verschoben vom 25.03.), 15.00 - 16.30 Uhr: FAIRCONOMY-Webinar mit Dipl.-Volkswirt Matthias Klimpel, stellv. Vorsitzender INWO e.V: Geldangebot, Geldnachfrage und der Zins in Silvio Gesells Geldtheorie. Zur kostenlosen Anmeldung eine kurze E-Mail an INWO(at)INWO.de schreiben.

22. April 2023: INWO-Mitgliederversammlung in der Jugendherberge Düsseldorf.

28. - 29. Oktober 2023: Die nächste FAIRCONOMY-Herbsttagung. SAVE THE DATE!

Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

3. Interessantes aus Netz und Medien

Jährlich im Dezember veröffentlicht das Stockholmer Internationale Friedensforschungsinstitut SIPRI seinen Jahresbericht. Die weltweiten Militärausgaben stiegen 2021 zum siebten Mal in Folge und erreichten einen Wert von 2.113 Milliarden US-Dollar, womit sie zum ersten Mal die Marke von 2 Billionen Dollar überschritten. Sie machten 2,2 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus, was 268 US-Dollar pro Person entspricht. Die weltweiten Militärausgaben waren um 0,7 Prozent höher als 2020 und um 12 Prozent höher als 2012. Der Aufwärtstrend blieb trotz Covid-19-Pandemie unverändert und dürfte sich aufgrund der weltweiten Aufrüstung auch 2022 fortgesetzt haben.

Nord-Stream-2-RohreNord-Stream-2-Rohre (Wikimedia)

440 Milliarden €, oder knapp 5.500 € pro Person in Deutschland, gibt die Deutsche Regierung laut Reuters-Berechnungen seit Februar 2022, dem offenen Eintritt Russlands in den seit 2014 andauernden ukrainischen Bürgerkrieg, aus, „für warme Wohnungen und sicheren Strom aus der Steckdose“ (Manager Magazin, 23.12.2022). Zur „Abmilderung der Folgen der Corona-Pandemie“ soll Deutschland laut dem selben Artikel seit 2020 rund 480 Milliarden € aufgewendet haben.

440 Milliarden € hatten drei deutsche Merkel-Regierungen dagegen zwischen Ausbruch der Finanzkrise 2008 und einem Handelsblatt-Bericht vom 19.12.2019 an Zins-Ausgaben gespart, dank niedrigen Zinsniveaus. Man könnte also sagen, mit Corona und Energiekrieg sind die über gut 10 Jahre „geparten“ Beträge jetzt in nur zwei Jahren doppelt wieder ausgegeben.

Lage an den Anlagemärkten (8.10.22) ist eine lesenswerte Bestandsaufnahme der aktuellen Situation der steigenden Zinsen von Steffen Henke.

Der Focus greift eine Warnung der Bundesbank auf: Sparkassen und Volksbanken stehen vor großen Verlusten (7.12.).

Im Telepolis-Artikel Ungleichheit als Megatrend des 21. Jahrhundert stellen Dimitrios L. Margellos und Berthold M. Kuhn ein Kapitel aus ihrem Buch Global Perspectives on Megatrends vor. Sie konstatieren eine wachsende Ungleichheit innerhalb vieler Gesellschaften, „vor allem in den westlichen Ländern“ und sie schreiben: „Wohlstand für einige wenige ist eine Sackgasse und wird unweigerlich zu politischen Verwerfungen führen.“

2022 ist Dagobert Duck, die reichste Ente der Welt, 75 Jahre alt geworden. Mal scheint Dagobert sein komplettes Vermögen in seinem Geldspeicher zu horten, dann wiederum erscheint er als Unternehmer, dem zahlreiche Firmen weltweit gehören. Für den NDR hat Lena Bodewein den vierminütigen Audiobeitrag Der liebste Kapitalist erstellt.

4. Film- und Buchtipps

BuchtitelTitelbild „Weniger ist mehr“

Am 20.01.2023 wird um 20:15 Uhr auf 3sat nochmal der schon häufiger von uns empfohlene Film Das Wunder von Wörgl (2018) gesendet.

Jason Hickel: Weniger ist mehr. Warum der Kapitalismus den Planeten zerstört und wir ohne Wachstum glücklicher sind. oekom 2022. Hardcover, 352 Seiten. ISBN: 978-3-96238-284-1

Jason Hickel ist ökonomischer Anthropologe und lehrt an der London School of Economics. Seine gute Nachricht: Wir brauchen das Wachstum nicht! Wachstum dient nur dazu, die Reichen immer reicher zu machen. Selbst die Länder des Südens brauchen nicht zerstörerisches Wachstum. Hickel hat 150 Länder untersucht. Sein Ergebnis: Es ist für die Länder des Globalen Südens möglich, gute Werte bei jedem Indikator für menschliche Entwicklung zu erreichen und dabei innerhalb oder weitgehend innerhalb der planetaren Grenzen zu bleiben.

Zur Zeit dient Wachstum als Ersatz für Gerechtigkeit. Durch den sogenannten Trickle-down-Effekt hoffen die Ökonomen, dass auch unten bei den unteren Einkommensklassen etwas von dem gigantischen Reichtum oben ankommt. Umgekehrt sollte, so Hickel, Gerechtigkeit ein Ersatz für Wachstum sein.

5. Worte... zum Schluss

Wer an der Währung rüttelt, der rüttelt an den Grundfesten der Volkswirtschaft und des Staates. Auf der Währung ist die Volkswirtschaft aufgebaut. Löhne, Gehälter, das Kreditwesen, das Kapital der Gläubiger (Hunderte von Milliarden), alles steht und fällt mit der Währung. Wer ein ganzes Volk zerrütten und entsittlichen will, der braucht nur die Währung anzutasten.
Silvio Gesell, Die gesetzliche Sicherung der Kaufkraft des Geldes durch die absolute Währung – Denkschrift an die Nationalversammlung (1919), zitiert nach „Reichtum und Armut gehören nicht in einen geordneten Staat“, Leseprobe 6, S. 91.

Mit freundlichen Grüßen
Vlado Plaga und Mitstreiter

Impressum:

Herausgeber: INWO Deutschland e. V., Postfach 90 02 06, 60442 Frankfurt am Main
Telefon: 0231 44995855, E-Mail: inwo(at)INWO.de
Vertretungsberechtigter Vorstand und inhaltlich Verantwortlicher gemäß §10 Absatz 3 MDStV: Felix Fuders, Beate Bockting und Matthias Klimpel
Registergericht: Amtsgericht Frankfurt am Main, Registernummer: VR 10338
Bankverbindung: GLS Gemeinschaftsbank e.G. Bochum, IBAN: DE32430609676010451400, BIC: GENODEM1GLS