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Fairconomy-Newsletter 84

* Krieg, Inflation und Klimazerstörung

* Fairconomy-Herbsttagung

* "Zinswende" der EZB

Inhalt:

  1. Aktuelles
  2. Termine
  3. Interessantes aus Medien und Netz
  4. Film- und Buchtipps
  5. Worte... zum Schluss

1. Aktuelles

Der Wahlsieg der Rechten in Italien zeigt: Die Verteilung von »Almosen« an »Bedürftige« wird mehr und mehr zur ernsthaften Bedrohung für demokratische Gesellschaften. Die von der INWO diskutierten Lösungsansätze werden mit jeder Krisenzuspitzung dringlicher. Krieg, Inflation und Klimazerstörung haben gemeinsame ökonomische Wurzeln die offen diskutiert und überwunden werden müssen. Mehr dazu im Kommentar »Gefährliche Almosen-Politik«von Klaus Willemsen (19.09.).

Die nächste Ausgabe der FAIRCONOMY verzögert sich wegen längerem krankheitsbedingten Ausfall von Beate Bockting. Wir bitten dies zu entschuldigen und laden dazu ein, stattdessen regelmäßig auf INWO.de vorbeizuschauen.

2. Termine

8.-9. Oktober 2022, Silvio-Gesell-Tagungsstätte in Wuppertal: „Versäumnisse und Aufgaben der Geldpolitik in turbulenten Zeiten“ - FAIRCONOMY-Herbsttagung 
Unter anderem mit Dr. Max DanzmannMatthias Klimpel und Felix Fuders (Zuschaltung per Video). 
Programm / [Anmeldeformular]

13. - 15. Oktober 2022, Umwelt-Campus Birkenfeld: Prof. Dr. Steve Keen der diesjährige Friede-Gard-Preis für Nachhaltige Ökonomik verliehen. 
Professor Keen ist bekannt als einer der ganz wenigen Ökonomen, die den Crash 2008 vorhergesagt haben, und gilt als herausragender Kritiker des neoklassisch-neoliberalen ökonomischen Mainstreams. Gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen wirtschaftlichen Verwerfungen ist sein wissenschaftlicher Ansatz von besonderem Interesse. 
Man kann sowohl vor Ort als auch online teilnehmen (auf Englisch). Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Anmeldung und genauere Informationen.

Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Mehr lokale und aktualisierte Termine stehen manchmal im INWO-​Terminkalender.

3. Interessantes aus Netz und Medien

Die ErdeDie Erde (Bild: NASA)

Club of Rome: "Kehrtwende" zur Rettung des Planeten nötig ist ein Tagesschau-Text-Beitrag (vom 30.08.) mit einem knapp 2-minütigen Begleitvideo zum aktuellen Bericht des Club of RomeEarth for all – A survival guide to humanity (auch auf Deutsch erhältlich). Es „sind drastische Schritte auf Kosten der Reichen nötig“, sagt der Bericht laut Tagesschau, "um den Planeten vor einer Klimakatastrophe zu retten".

Den Nachdenkseiten-Beitrag Leitzinserhöhung zur Inflationsbekämpfung? Was für eine Schnapsidee (14.09.) von Jens Berger kann man gut lesen (oder anhören), als fundierte Kritik an dieser aktuell durchgeführten Maßnahme von EZB und FED. Zum Schluss schreibt er, dass die Zinserhöhung der EZB schon Jahre früher hätte kommen müssen, da jetzt im wirtschaftlichen Abschwung eher eine Senkung nötig, die aber nicht mehr möglich sei -- doch mit dem wirksamen Negativzins durch Freigeld kennen wir eine Möglichkeit, auch jetzt noch die Zinsen weiter zu senken.

Auch Michael Krätke analysiert und kritisiert im Freitag in Zinswende in der Eurozone – eine heikle Operation (22.07.) die erste Leitzinserhöhung seit elf Jahren: „Falsche Diagnose, grottenfalsche Therapie“

In der NZZ jedoch begrüßt Michael Rasch die Rückkehr des positiven Leitzinses: „Auch in der Euro-Zone kommt die Zinswende nun endlich voran“. Der Artikel Der grösste Zinsschritt ihrer Geschichte: Die EZB erhöht die Leitzinsen kräftig, läuft der Inflation aber weiter hinterher(08.09.) wartet mit interessanten Grafiken auf.

In Wirtschaft vor Acht kam im Ersten am 23.09. eine gut 3-minütige Zusammenfassung der aktuellen Situation bei Baukrediten (verfügbar bis 30.09.).

Nun könnte man denken, dass mit hoher Inflationsrate wenigstens der Mietanteil an den Ausgaben wieder sänke - aber zumindest für Mieter mit Indexmiete wird das nicht der Fall sein. Dazu ein 4:30-Minuten-Video der ARD mit Stefan Bentrop vom Deutschen MieterbundIndexmietvertrag: 8% Mieterhöhung im kommenden Jahr?

4. Film- und Buchtipps

Göpel: Wir können auch anders

Maja Göpel: Wir können auch anders. Aufbruch in die Welt von morgen.

368 Seiten, Hardcover. 
19,99 €, ISBN 9783550201615

Holger Kreft: Das Buch kann ich wieder sehr empfehlen. Sie bezieht sich ausdrücklich auf Henry George und geht auf die tragische Geschichte des sozialreformerischen Ursprungsimpulses des Spiels Monopoly ein (S. 105-112).

5. Worte... zum Schluss

»Jeder Tag weiterbestehenden exponentiellen Wachstums treibt das Weltsystem näher an die Grenzen des Wachstums. Wenn man sich entscheidet, nichts zu tun, entscheidet man sich in Wirklichkeit, die Gefahren des Zusammenbruchs zu vergrößern.« 
Dennis L. Meadows (*1942), Ökonom, Leiter des Instituts für Politik und sozialwissenschaftliche Forschung an der University of New Hampshire, in "Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit" (1972)

Mit freundlichen Grüßen
Vlado Plaga und Mitstreiter